Häufige Fragen
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Antworten auf die Fragen, die uns am häufigsten erreichen
Allgemein
Grundsätzlich sollten Sie das Verfahren wählen, das sich für den Eingriff am besten eignet. Für Operationen an Beinen, Gesäss oder einige Bauchoperationen (z. B. Leistenbruch-Operation oder auch Prostata-Operation) reicht eine Regionalanästhesie aus. Sie hat den Vorteil, dass Ihr Bewusstsein nicht ausgeschaltet wird und Ihre Husten- und Schluckreflexe erhalten bleiben. Weiter kommt Übelkeit nach Regionalanästhesien eher selten vor.
Vollnarkose (Allgemeinanästhesie)
Bei einer Narkose werden neben dem Ausschalten des Bewusstseins und des Schmerzempfindens auch Husten- und Schluckreflexe unterdrückt. So kann Mageninhalt in den Rachen gelangen und durch das Einatmen eine schwere Lungenentzündung zur Folge haben. Je voller der Magen ist, desto grösser ist diese Gefahr. Halten Sie vor dem Eingriff die Nüchternzeit ein. Bis 6 Stunden vor dem Eintritt dürfen Sie, wie gewohnt, essen und bis 2 Stunden vor dem Eintritt klare Flüssigkeit trinken („klare Flüssigkeiten“ bedeutet Tee, Kaffee, Wasser, aber keine Milch und keine Fruchtsäfte).
Heutzutage beginnt man mit der Nahrungsaufnahme nach Operationen sehr früh, teilweise bereits im Aufwachraum. Sofern es Ihr operativer Eingriff erlaubt, dürfen Sie bereits im Aufwachraum mit dem Trinken beginnen, sobald Sie genügend wach sind. Lesen Sie gerne unser Merkblatt zur Vorbereitung auf die Anästhesie.
Dank dem medizinischen Fortschritt und der Überwachung während dem Eingriff hat in den letzten Jahrzehnten das Risiko einer Narkose drastisch abgenommen. Aktuell liegt die Chance, dass bei einer Anästhesie ein tödlicher Zwischenfall auftritt, bei weniger als 1:250’000. Das liegt deutlich unter dem Risiko, einen tödlichen Verkehrsunfall zu erleiden, das etwa 20 Mal höher ist.
Ja, das Kurzzeitgedächtnis kann nach einer Narkose beeinträchtigt sein. Innerhalb einiger Stunden bis Tage erholt sich das aber wieder.
Bis heute gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass das Langzeitgedächtnis langbleibende Störungen davon trägt.
Das Aufwachen während einer Narkose kommt äusserst selten vor. Um dies zu vermeiden, überwachen wir bei allen intubierten Patienten zusätzlich die Hirnstromkurven. Damit können wir zu jedem Zeitpunkt die Narkosetiefe analysieren und mit Medikamenten sehr genau und rasch regulieren. Wenn überhaupt, können Sie Geräusche und Stimmen im Operationssaal hören. Ein vollständiges Aufwachen oder gar Schmerzempfinden müssen Sie bei modernen Anästhesietechniken nicht befürchten.
Die Anästhesie ist heute dank der Weiterentwicklung von Narkosemitteln und fortgeschrittenen Überwachungsmöglichkeiten so sicher wie nie zuvor. Wir betreuen Sie als erfahrenes und eingespieltes Team (bestehend aus Facharzt für Anästhesie und Dipl. Experte Anästhesiepflege) und können Sie so ideal betreuen. Dennoch können auch heute in seltenen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. Das Risiko ist vor allem auf Begleiterkrankungen eines Patienten und auf die durchgeführte Operation, weniger auf die Anästhesie selbst, zurückzuführen.
Die modernen Narkosemittel ermöglichen ein rasches und sanftes Hinübergleiten in einen schlafähnlichen Zustand. Diese Einschlafphase dauert 10 bis 20 Sekunden.
Übelkeit und Erbrechen waren früher klassische Folgen jeder Anästhesie. Moderne Medikamente lösen heute Erbrechen wesentlich seltener aus. Es gibt aber Menschen, die eher zum Erbrechen neigen als andere. Es gibt Medikamente, die dieses sogenannte postoperative Erbrechen wirksam bekämpfen. Weiter können wir mehrere Prophylaxen einsetzen. Eine hundertprozentige Garantie, dass auch bei empfindlichen Personen Übelkeit und Erbrechen vollständig verhindert oder bekämpft werden kann, gibt es allerdings nicht. Bitte sagen Sie unserem Facharzt Anästhesie, wenn Sie bei der letzten Narkose Übelkeit oder Erbrechen hatten, so kann er vorbeugende Massnahmen anwenden.
Ihre Abwehrkräfte sind durch eine Erkältung geschwächt. Das hat zur Folge, dass das Risiko für einen Wundinfekt oder eine Lungenentzündung nach der Operation grösser ist. Dieser Gefahr möchten wir Sie bei einem Eingriff nicht aussetzen.
Wir können die Anästhesiedauer genau steuern. Bereits beim Ende der Operation können Sie wieder selbstständig und ausreichend atmen, Ihre Schutzreflexe kehren zurück und wir können uns mit Ihnen verständigen. Bis Sie Ihre Umgebung wieder wahrnehmen und sich für Aktivitäten wie Lesen oder Fernsehen interessieren, können je nach Art und Dauer der Operation mehrere Stunden vergehen. Diese Zeitspanne ist auch von der Art und Dosis der Schmerzmittel abhängig, die Sie nach der Operation benötigen. Eine Müdigkeit nach der Narkose ist normal.
Wir können Schmerzen nach einer Operation nicht vollständig vermeiden, aber auf ein erträgliches Mass reduzieren. Der Bedarf an Schmerzmitteln hängt vor allem von der durchgeführten Operation ab. Um Ihnen die Zeit nach der Operation so angenehm wie möglich zu machen, stimmen wir bereits beim Eingriff die Dosierung der Schmerzmittel auf den erwarteten Bedarf ab. Nach Ende der Operation können wir die Behandlung jederzeit nach Ihren Bedürfnissen verändern. Bei grösseren Eingriffen können wir eine Allgemeinanästhesie mit einer Regionalanästhesie kombinieren, die eine gute Schmerzbehandlung ermöglicht.
Regionalanästhesie
Ja. Erwarten wir eine längere oder ungewisse Operationsdauer, so können wir ein Verweilkatheter platzieren, über den wir bei Bedarf jederzeit nachspritzen können.
Die Wirkung der Lokalanästhetika setzt innerhalb weniger Minuten ein. Manchmal kann es etwas dauern, bis die Anästhesie ihre volle Wirkung erreicht, dann verzögern wir den Beginn der Operation etwas.
Das Unempfindlichmachen der Haut spürt man. Wir injizieren ein Lokalanästhetikum in die Haut, welches für einige Sekunden ein brennendes Gefühl auslösen kann. Das eigentliche Einführen der Regionalanästhesie-Kanüle empfinden Sie dann allenfalls als dumpfer Druck, aber nicht als Schmerz.
Eine Querschnittslähmung ist rein theoretisch möglich. Allerdings nur, wenn zusätzliche Gesundheitsrisiken vorliegen, wie zum Beispiel eine abnormale Blutungstendenz. Es kann dadurch zu einer Blutung im Umfeld des Rückenmarkkanals kommen, welche die abgehenden Nerven einengt und so ein Querschnitt-Syndrom verursacht. Diese Zwischenfälle sind ausserordentlich selten. Alle für die Regionalanästhesie verwendeten Materialien und Medikamente werden speziell dafür entwickelt, das Risiko einer Nervenschädigung möglichst auszuschliessen. Bleibende Schäden sind daher extrem selten.
Bei der Punktion des Rückenmarkkanals stechen wir mit der Kanüle ein feines Loch in die Rückenmarkshaut. Das Rückenmark selbst wird nicht berührt. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass nach der Punktion Rückenmark-Flüssigkeit austritt, welche mit der Hirnflüssigkeit in Verbindung steht. Die Polsterung des Hirns wird dadurch abgeschwächt, was Kopfschmerzen verursachen kann. Mit der Verwendung moderner, sehr dünner Kanülen ist das Risiko des sogenannten postspinalen Kopfschmerzes auf unter 5 % gesunken. Es betrifft vor allem Frauen in der Schwangerschaft bei einem Kaiserschnitt.
Zuerst stellen wir sicher, dass die Regionalanästhesie für die Operation ausreichend wirkt. Dann können wir über Ihre Infusion ein Medikament verabreichen, das einen Dämmerschlaf bewirkt. Das heisst wir können Sie aufwecken, wenn es nötig ist. Sie werden die Operation aber grösstenteils verschlafen. Zur Entspannung können Sie Musik über Kopfhörer geniessen.
Sinn und Zweck einer Periduralanästhesie bei einer Geburt ist, dass der Wehenschmerz zwar deutlich abgeschwächt und somit besser erträglich ist, aber die Wehentätigkeit selbst erhalten bleibt.
In der Regel können Sie nicht zuschauen. Anders ist es bei Gelenkspiegelungen (Arthroskopien). Diese können Sie über einen Bildschirm mitverfolgen. Priorität hat aber immer das Sichtfeld des Operateurs und die Gewährleistung der Sterilität.